Die Leitwarte der Lufthansa wurde als Überwachungszentrale 2002 am Flughafen München eingerichtet. Es handelt sich um eine Leitstelle mit diversen Aufgaben, die nicht nur der eigenen Airline, sondern allen dort tätigen Airlines zugutekommen.
Die wichtigsten Aufgaben der Leitwarte der Lufthansa
Die Leitwarte der Lufthansa ist für den reibungslosen Betrieb des Flughafens München unverzichtbar. Sobald technische Störungen auftreten, ist die Leitwarte gefragt. Ihr Personal kann man mit Fug und Recht als Helden bezeichnen, die im Hintergrund arbeiten. In erster Linie ist die Leitwarte der Lufthansa mit der Planung von Instandhaltungsmaßnahmen und deren Durchführung betraut, sodass der reibungslose Ablauf aller Einrichtungen sichergestellt bleibt. Dafür kontrolliert die Leitwarte vor allem die Vielzahl technischer Anlagen auf deren einwandfreie Funktion hin. Sie arbeitet im Hintergrund und setzt ihre Prioritäten immer abhängig von sicherheitsrelevanten Ereignissen.
Über den rein technischen Betriebsablauf hinaus übernimmt die Leitwarte der Lufthansa noch viele weitere Funktionen. Sie agiert insbesondere bei unvorhersehbaren Ereignissen wie eine Art Notfalltruppe. Es ist enorm wichtig, dass das Fachpersonal bei Störfällen schnell und zielgerichtet handelt. Dafür nutzt es modernstes Equipment und ist auch kommunikationstechnisch bestens vernetzt.
Die Versorgung gestrandeter Passagiere
Schon kleine Verspätungen können eine Kettenreaktion mit immensen negativen Folgen für den Flugverkehr hervorrufen. Hauptsächlich dann, wenn Flüge stark verspätet sind oder sogar ausfallen, müssen die Passagiere betreut und auch beruhigt werden. Denn die Fluggesellschaft ist verpflichtet, gestrandete Passagiere mit Getränken und Speisen zu versorgen. Wenn Passagiere etwa bei einem Streik am Flughafen festsitzen, liegen deren Nerven blank. Hier gilt es, Ruhe zu bewahren und jede Eskalation zu vermeiden.
Egal, ob Streik oder wetterbedingte Verspätungen, das Personal der Leitwarte versorgt Fluggäste, die am Flughafen festsitzen, bei Notwendigkeit auch medizinisch bzw. sorgt dafür, dass Ärzte ungehindert zum Patienten gelangen und entsprechende Maßnahmen ergreifen können. Es kümmert sich dabei um die Fluggäste aller Airlines, was bei Störungen in der Hauptreisezeit eine nicht zu unterschätzende Herausforderung darstellt.
Wie erfolgt die technische Unterstützung der Airlines?
Ganze 300 Gebäude mit gut 2.000 Lüftungsanlagen, 350 Rolltreppen und ähnlich viele Aufzugsanlagen werden von der technischen Leitwarte des Flughafens München überwacht. Das ist ein riesiger Überwachungsraum, der erstklassige Technologien erfordert. Die Leitwarte der Lufthansa nutzt modernste Technik, um Leitungsnetze, Rauchmelder, Brandmelde- und Löschwasseranlagen sowie andere technische Anlagen zu überwachen.
Die hervorragende Gebäudeleittechnik am Flughafen München, dem zweitgrößten Flughafen Deutschlands, erstreckt sich auf die gesamte Flughafeninfrastruktur. Um die nötige Sicherheit zu gewährleisten, werden diese regelmäßig gewartet und gegebenenfalls durch neue Bauteile oder komplett ersetzt. Alarme werden zur Sicherheit akustisch und visuell ausgelöst, sodass sie das Personal leicht erkennen und zuordnen kann. Wird Alarm ausgelöst, muss schnell gehandelt werden. Das geht nur mit einem technisch einwandfrei funktionierenden Überwachungssystem.
Wie sieht es in der Leitwarte der Lufthansa aus?
Die Leitwarte der Lufthansa sieht aus wie die meisten anderen Schaltzentralen und besteht aus einem Großraumbüro mit mehreren unterteilten kleineren Büros. Um den reibungslosen Ablauf des Flughafenbetriebes sicherzustellen, sind hier flexible, miteinander vernetzte Überwachungssysteme installiert, die jeder Mitarbeitende bedienen kann. Die Rechner, welche sämtliche Anlagen steuern, befinden sich in einem separaten Raum. Natürlich gehören auch eigenständige Systeme wie die Notstromversorgung dazu. Mithilfe der flexiblen Überwachungssysteme, Multikonsolen und Großbildleinwänden lässt sich das Flughafengeschehen rund um die Uhr und ohne Lücken mitverfolgen.
Die Anzahl der Monitore pro Person ist heute auf zwei (gegenüber sechs Monitoren früher) begrenzt, damit das Personal leichter den Überblick behält und bei Störungen schneller reagieren kann. Zusätzlich arbeitet man hier mit Großbildschirmen. Die Reduzierung von Tastaturen und weiterem Bedien-Equipment hat, ebenso wie die Bedienung der Geräte in Echtzeit, zu der gewünschten Reduzierung von Fehlerquellen geführt.
Typischer Störfall: Verspätung
Störungen wie Verspätungen liegen nicht immer in der Kontrolle der Fluggesellschaft. Das Wetter lässt sich nun einmal nicht kontrollieren und ist nach wie vor eine der Hauptursachen für Verspätungen im Flugverkehr. Starker Regen und Wind, Schneefall und Eis sowie Turbulenzen beeinträchtigen Flüge oder verhindern sie sogar komplett. Auch Streiks können Verspätungen oder ganze Ausfälle auslösen. Die Überlastung des Flughafens oder Wartungsarbeiten sind ebenfalls häufig Ursache für Verspätungen. Wenn Fluggäste dann am Flughafen festsitzen und nicht wissen, wann sie ihr gewünschtes Reiseziel erreichen, kann das großen Unmut auslösen. Auch hiermit muss der Flughafen umgehen und schult seine Mitarbeitenden regelmäßig.
Passagiere verursachen ebenfalls Verspätungen
Bei technischen Fehlern wird ebenso Alarm ausgelöst wie bei Verspätungen oder Alltagsproblemen, die außerhalb der Wahrnehmung der Passagiere liegen. Ferner sind Sicherheitsbeschränkungen immer wieder Grund für Störungen im Flugverkehr. Zu den technischen Problemen gehören unter anderem Computerfehler beim Gepäck sortieren oder bei der Abfertigung. Auch durch Überbuchung von Flügen kommt es regelmäßig zu Flugverspätungen.
Im Jahr 2023 hat die Zahl der Fluggastklagen gegenüber dem Vorjahr deutlich zugenommen. Vielfach sind die Fluggäste selbst an der Verspätung schuld, wenn sie zum Beispiel zu spät zum Boarding kommen oder gefährliche Gegenstände mit sich führen, die als verdächtig eingestuft werden. Das verzögert den gesamten Betriebsablauf, ist aber letztendlich ein häufiges Ereignis im Luftverkehr.
Arbeiten bei der Leitwarte der Lufthansa
Wie andere Unternehmen der Lufthansa gehört auch die Leitwarte zu den bevorzugten Arbeitgebern in Deutschland und ist besonders für Lüftungs-, Heizungs- und Klimatechnik-Fachleute interessant. Zwar benötigen die Mitarbeitenden der Schaltzentrale keine spezielle Ausbildung, besonders gefragt sind aber technische Berufe und Computerkenntnisse. Mit internen Schulungen erlangen sie zusätzliches fachspezifisches Wissen.