Zwei an der Südostküste des Persischen Golfs gelegene Städte, die sich in den letzten Jahren als wahre Touristenmagneten etabliert haben: Auf dem ersten Blick wirken Abu Dhabi und Dubai durchaus ähnlich. Gerade die Unterschiede zwischen beiden Metropolen sind es aber, die für oder gegen eine Reise dorthin sprechen.
Während Dubai eine auf engstem Raum verdichtete Großstadt mit modernem bis luxuriösem Flair ist, erstreckt sich Abu Dhabi über mehrere Inseln, die jeweils einen eigenen Charakter annehmen. Doch welches Ziel ist für die Urlauber denn nun besser geeignet?
Abu Dhabi oder Dubai? Beide Städte im Überblick
Obwohl Dubai schon seit fast 200 Jahren existiert, hat sich die Hauptstadt des Emirats Dubai in den letzten Dekaden zur Metropole der Superlative entwickelt. Die gesamte Infrastruktur erscheint in neuem Glanz – und strahlt Reichtum aus. Vom normalen Bürger bis hin zur Prominenz aus Film, Sport und Musik gilt Dubai gegenwärtig als die vielleicht angesagteste Stadt weltweit. Denn neben dem Besuch der City lohnt sich hier ein Aufenthalt an den Stränden, die sich über viele Kilometer erstrecken.
Im Vergleich zu Dubai präsentiert sich Abu Dhabi etwas traditioneller. Die Hauptstadt des Emirats Abu Dhabi wurde vor rund 230 Jahren gegründet und versteckt ihre Wurzeln nicht. Sicherlich wurde auch hier in der jüngsten Vergangenheit vieles modernisiert. Eventuell kann Abu Dhabi aber eher als Stadt der Gegensätze angesehen werden, da es neben der glamourösen City durchaus religiös und historisch geprägte Bereiche sowie eine Altstadt gibt, in der sich tief in die Geschichte des Emirats eintauchen lässt.
Allgemeines zu Anreise und Verkehr
Für Urlauber liegen sowohl Dubai als auch Abu Dhabi fast optimal: Beide Städte lassen sich von Deutschland aus mit dem Flugzeug mühelos erreichen. Und das sogar von mehreren Flughäfen aus – ganz ohne Zwischenhalt und ohne Umsteigen. Nach Dubai dauert die Reise etwa sechs Stunden, für Abu Dhabi müssen zwei zusätzliche Stunden eingeplant werden. Die Flüge richten sich damit an eine breite Zielgruppe, auch Kinder können diese Distanzen weitgehend problemlos bewältigen.
Darüber hinaus ist beiden Städten gleich, dass im Zuge der Modernisierung der Infrastruktur in den letzten Jahren viel Geld in den Ausbau der Verkehrswege geflossen ist. Sowohl das Straßen- als auch das Schienennetz zeigt sich auf sehr hohem Niveau – Urlaubern sollte es sehr schnell gelingen, sich mit den vor Ort gegebenen Möglichkeiten vertraut zu machen und dann jeweils die beste Art der Fortbewegung für sich zu wählen. Ein weiterer Vorteil: Busse und Bahnen überzeugen nicht nur mit preiswerten Tickets, sondern ebenso mit pünktlichen Abfahrtszeiten.
Keine Schwierigkeiten mit dem Alltagsleben und der Sprache
Wie viel Aufwand Dubai und Abu Dhabi zuletzt in den Wandel investiert haben, lässt sich am besten daran erkennen, dass es jeweils viele Hotels, Shops, Restaurants und Dienstleister gibt, die durchaus an europäische Innenstädte erinnern. Der oft bemühte Irrglaube, dass sich Touristen streng an die hiesigen Sitten zu halten haben und etwa keinen Alkohol in der Öffentlichkeit trinken dürfen, sind weitgehend haltlos. Tatsächlich präsentieren sich beide Metropolen sehr weltoffen und freundlich – vor allem gegenüber den Gästen.
Zudem müssen keine besonderen Sprachkenntnisse vorliegen, um sich in Abu Dhabi und Dubai verständigen zu können. In den Hotels wird häufig Englisch gesprochen, in den Innenbereichen der Stadt sind diverse Schilder und Auskünfte wenigstens in englischer und französischer Sprache verfasst. Etwas schwieriger kann es dagegen sein, sich im Gespräch mit den Einheimischen auszutauschen – hier sind es gerade die alten Menschen, die oft nur die Landessprache beherrschen, wogegen viele der jüngeren Bürger eine nahezu perfektes Englisch sprechen.
Abu Dhabi und Dubai im Vergleich: Das Wetter und die ideale Reisezeit
Befassen wir uns noch ein wenig mehr mit den Gemeinsamkeiten beider Städte, so fällt auch das Klima in den Blick: Ganzjährig herrschen milde bis hohe Temperaturen, demgegenüber kommt es eher selten zu Regentagen. Vor allem in den Sommermonaten können sich die Metropolen aber stark aufheizen – vielfach misst das Thermometer in den Außenbereichen dann mehr als 40 Grad Celsius. Sinnvoll ist es daher, beide Städte bevorzugt von Herbst bis Frühling zu besuchen.
Die Reisezeit von Oktober bis März ist darüber hinaus mit dem Vorteil verbunden, dass die Kosten für Touristen meist deutlich geringer ausfallen als im Sommer. Gerade die Nebensaison führt dazu, dass die Sehenswürdigkeiten nicht überlaufen sind, dass auch in prominenten Restaurants bessere Chancen für freie Plätze bestehen und dass sich Zimmer sogar in den überdurchschnittlich teuren Hotels relativ günstig finden lassen. Im Sommer dagegen steigen nicht nur die Temperaturen, sondern auch die Preise drastisch an.
Die schönsten Sehenswürdigkeiten besuchen
Dennoch unterscheiden sich beide Städte natürlich spürbar. Bereits beim ersten Sightseeing wird das deutlich. Mit einer Höhe von 828 Metern besitzt Dubai mit dem Burj Khalifa das höchste Gebäude der Welt. Daneben locken vor allem der Hafen und der Wasserpark die Touristen an. Mit der Jumeirah Moschee finden die Gäste zudem ein religiöses Bauwerk vor, das mit seinen beiden Türmen schon aus großer Entfernung erkennbar ist. Und wer in der Dubai Mall shoppen geht, kann sich an einem riesigen Aquarium erfreuen.
In Abu Dhabi sind es dagegen die historisch, religiös und politisch geprägten Sehenswürdigkeiten wie der Präsidentenpalast oder die Scheich-Zayid-Moschee, die unbedingt besucht werden müssen. Filmliebhaber können darüber hinaus an einer Tour durch die Warner-Brothers-Studios teilnehmen. Freunde des Sports und schneller Autos finden in der Ferrari World und der eigens für die Formel 1 konzipierten Rennstrecke ein gutes Betätigungsfeld. Im Vergleich zu Dubai präsentieren sich die Möglichkeiten des Zeitvertreibs sogar etwas vielseitiger, sodass auch tatsächlich für die gesamte Familie das passende Programm gefunden werden sollte.
Ein Ausflug in die Natur
Noch einmal offensichtlicher werden die Unterschiede zwischen beiden Städten, wenn abseits des Trubels auch die Stille der abgelegenen Natur gesucht wird. Dubai bietet mit seinen Stränden, den Touren in die Wüste sowie dem Ritt auf dem Kamel sicherlich interessante Optionen, die gerade unter Kindern für leuchtende Augen sorgen. Allerdings gibt es in der Nähe kaum ein ländlich geprägtes oder sogar naturbelassenes Areal – dafür befindet sich Dubai in einem zu schnellen Wachstum.
Anders dagegen Abu Dhabi, das mit dem Eastern Mangrove Lagoon National Park sowie der Antilopen-Insel Sir Bani Yas Island gleich zwei Rückzugsorte besitzt, wo sich die Flora und die Fauna des Emirats weitgehend ungestört beobachten lassen. Zwei kleine Paradiese, in denen manch seltene Tier- und Pflanzenart angetroffen werden kann. Da sich Abu Dhabi als gesamte Fläche über mehrere Inseln erstreckt, können viele touristische Highlights übrigens mit einer kleinen Bootsfahrt verbunden werden. Aber auch hier ist natürlich ein Besuch der Wüste möglich.
Abu Dhabi oder Dubai: Welche Reise passt besser zu mir?
Zusammenfassend ähneln sich Abu Dhabi und Dubai in vielen Aspekten. Jeweils handelt es sich um moderne Großstädte, die hinsichtlich Unterkunft, Verpflegung, Infrastruktur und Sehenswürdigkeiten keine Wünsche unerfüllt lassen. Beiden gleich sind zudem die relativ hohen Lebenshaltungskosten im Sommer, während gerade in der Nebensaison einige Schnäppchen lauern. Positiv zu bewerten ist ebenso die Mitnahme von Kindern, die in beiden Metropolen ein auf sie zugeschnittenes Programm erwarten dürfen. Sowohl Einzelpersonen als auch Familien werden hier glücklich.
Unterschiede ergeben sich vor allem dadurch, dass Dubai sich fast ausnahmslos an Fans großer Städte richtet, während Abu Dhabi über einige naturbelassene Areale verfügt. Der modernen Aura Dubais steht zudem ein Abu Dhabi gegenüber, das bewusst diverse historische Sehenswürdigkeiten aufweist und das immer wieder auf die Wurzeln der Stadt deutet. Gerade für das Kennenlernen des Landes, seiner Einwohner und der Kultur bietet sich daher eine Reise nach Abu Dhabi etwas mehr an – während Dubai mit westlich orientiertem Charakter wirbt, der Urlaubern ein schnelles Anpassen erlaubt.