Beinahe Alltag in Hamburg – der Verkehr auf der A7 kommt zum Stocken, und zwar genau vor dem Elbtunnel. Dies ist ein gewohntes Bild für Autofahrer, die regelmäßig Hamburg passieren und aus Schleswig-Holstein oder dem Norden Niedersachsens stammen. Auch Urlauber und Berufskraftfahrer werden von kilometerlangen Staus am Elbtunnel nicht verschont. Daher ist eine vorzeitige Planung von Vorteil, denn es gibt einige Varianten, staufrei in Richtung Hamburg-Altona unterwegs zu sein.
Stauschwerpunkt Elbtunnel
Obwohl der Elbtunnel mittlerweile über acht Fahrbahnen in vier Röhren verfügt, bleibt die akute Staugefahr weiterhin bestehen. Entlastung verspricht der Ausbau der Fahrspuren nördlich des Elbtunnels, aber eine komplette Staufreiheit für Pendler, Urlauber oder den Berufsverkehr wird es wohl nicht geben.
Baustellen sind nicht allein die Verursacher für die kilometerlangen Staus und Verzögerungen. Wenn Pendler am Morgen stadteinwärts unterwegs sind und nach Arbeitsschluss Hamburg wieder verlassen, geht häufig am Elbtunnel nichts mehr. Steht ein langes Wochenende vor der Tür oder die Kinder starten in einzelnen Bundesländern in die Ferien, besteht ebenso Staugefahr. Gleiches passiert, wenn die Ferien enden und der Rückreiseverkehr aus dem Norden einsetzt.
Bei Unfällen löst die automatische Höhenkontrolle aus und der Elbtunnel wird gesperrt. Für Autofahrer bedeutet dies, in Hamburg-Volkspark, Othmarschen oder Bahrenfeld die A7 zu verlassen. Wer aus südlicher Richtung an den Elbtunnel heranfährt, wird in Hamburg-Heimfeld oder in Hamburg-Waltersdorf, unmittelbar vor dem Elbtunnel abfahren.
Rollt der Verkehr fließend in den Tunnel, ist ein Stau dennoch nicht ausgeschlossen. Autofahrer, die den Elbtunnel nicht täglich passieren, fahren häufig automatisch vorsichtiger und werden zur Tunnelmitte hin immer langsamer. Die Hamburger haben mit „Kachelzähler“ ein Synonym für diese eher unfreiwilligen Stauverursacher gefunden. Steht der HSV auf dem Rasen, führen verstopfte Ausfahrten der A7 in Bahrenfeld, Volkspark oder Stellingen zum Stau im Elbtunnel.
Gewusst wie: Den Elbtunnel umfahren
Werden langfristige Staus gemeldet oder der Verkehr gerät bereits Kilometer vor dem Elbtunnel ins Stocken, lohnt sich das weiträumige Umfahren.
Aus nördlicher Richtung
Wer aus dem Norden nach Hamburg kommt und in Richtung Ruhrgebiet, Bremen oder die Niederlande unterwegs ist, findet mit der Elbfähre Glückstadt-Wischhafen eine Ausweichmöglichkeit. Die A7 sollte für diese Umfahrung in Bad Bramstedt verlassen werden. Stattdessen ist auf die B206 in Richtung Itzehoe auszuweichen. Ist der Rückstau weniger lang, kann die A7 auch an der Anschlussstelle Quickborn verlassen werden. Von dort geht es dann über Pinneberg nach Elmshorn und Glückstadt.
Für Reisende Richtung Süden
Wer aus nördlicher Richtung kommt und auf der A7 weiter in Richtung Hannover, Frankfurt am Main oder München fahren möchte, muss sich in Richtung Osten nach einer passenden Umfahrung umsehen. Bei Staus von mittlerer Länge kann durch Hamburgs Norden gefahren werden. Von Hamburg-Schnelsen-Nord oder auch Hamburg-Stellingen führt der Weg in Richtung Elbbrücken. Nach der Überquerung des Flusses über die Elbbrücken, kann über die A255 oder die B75 die A1 erreicht werden. An der Anschlussstelle Seevetal können Autofahrer dann zurück auf die A7 wechseln.
Ist der Rückstau 20 Kilometer oder länger, wird eine noch weiträumigere Umfahrung notwendig. Bereits in Bad Bramstedt sollte hier auf die nach Bad Segeberg führende B206 ausgewichen werden. Von Bad Segeberg geht es weiter über die A21 bis zum Kreuz Bargteheide. Dort haben Autofahrer Anschluss an die A1. Die Elbüberquerung erfolgt über die Norder- und Süderelbbrücke. Der direkte Weg zu den Elbbrücken durch Altona ist weniger ratsam, da sich auch im Hamburger Stadtzentrum der Verkehr häufig staut.
Elbtunnel umfahren für Nordseeurlauber
Wer von den Ferieninseln Sylt, Amrum oder Föhr kommt, fährt häufig über die A23. Dort bekommen Autofahrer am Dreieck Hamburg-Nordwest Anschluss an die A7. Häufig staut sich der Verkehr direkt am Tunnel oder vom Dreieck Nordwest zurück bis auf die A23. Für die Umfahrung wird die Autobahn A23 in Horst/Elmshorn oder in Itzehoe-Süd verlassen. Die Elbfähre in Glückstadt kann auf dieser Route in knapp 30 Minuten erreicht werden. Die Überfahrt von Glückstadt nach Wischhafen in Niedersachsen dauert etwa 20 Minuten.
Aus südlicher Richtung
Von der A1 wird auf die A261 gewechselt. Von dort erreichen Autofahrer die Anschlussstelle Hamburg-Heimfeld. Die B75 führt von Stade und Hemmoor zur Elbfähre in Wischhafen. Ab Stade kann alternativ auch über Drochtersen nach Wischhafen gefahren werden. Nach Ankunft der Elbfähre in Glückstadt führt die Route weiter in Richtung Itzehoe-Süd, wo auf die A23 gewechselt wird und die staufreie Weiterreise nach Husum, Heide oder zur Insel Sylt weitgehend abgesichert ist. Sehr lange Staus machen es notwendig, bereits ab Sittensen, Hollenstedt oder Bokel und damit vor Erreichen des Hamburger Stadtgebietes die A1 zu verlassen und in Richtung Wischhafen zu fahren.
Wer aus südlicher Richtung kommt und in Richtung Kiel, Flensburg oder Dänemark fahren möchte, kann bei kurzen Staus in Hamburg-Waltersdorf abfahren und Wilhelmsburg über die Köhlbrandbrücke erreichen. Weiter geht es durch das Hamburger Stadtgebiet und über die Elbbrücken bis zur Anschlussstelle der A7, Stellingen oder Schnelsen. Kam es zu einem längeren Stau, sollte die A1 nicht verlassen werden. Erst am Kreuz Bargteheide wird auf die A21 gewechselt. Die A7 kann über die B206 und Bad Bramstedt erreicht werden.