Ketama, auch als Issaguen bekannt, ist eine Kleinstadt im Norden Marokkos, die durch eine ganz spezielle Pflanze Liebhabern weltweit ein Begriff ist. Denn in Ketama wird Cannabis angebaut. Doch nicht einfach nur auf kleinen Flächen, oder versteckt in Hinterhöfen oder Lagerhallen. Kilometerweit säumen diese phänomenalen Pflanzen die Straßen und Wege und prägen so die Landschaft maßgeblich mit. Bereits seit dem 15. Jahrhundert wird in Ketama Hasch produziert und so hat die Stadt sich über die Zeit seinen Namen als Ort des Haschisch gemacht.
Wann lohnt sich eine Reise nach Ketama?
Auch wenn die Stadt für einen Städtetrip oder eine touristische Tour wenig zu bieten hat, kann sich ein Ausflug nach Ketama lohnen. Für jeden Marihuana Liebhaber wird es sicherlich ein Erlebnis sein, die kilometerweiten Anbauflächen zu sehen und den Bauern beim Ernten der Pflanzen zuzusehen. Dafür ist der Herbst die beste Jahreszeit, denn die Hochphase der Ernte findet im September und Oktober statt. Und wer noch mehr davon mitbekommen möchte, kann die sogenannte Haschisch-Route nehmen, auf der verschiedene Orte angefahren werden. Ketama ist die letzte und gilt allgemein als die interessanteste Haltestelle, da sie von wunderschöner Natur umgeben ist und durch die bereits erwähnten langen Anpflanzungen mit Hanfpflanzen besticht.
Da in Ketama etwa 95% des Haschisch von ganz Marokko angebaut wird, ist so schnell auch nicht mit einer Zensur seitens der Behörden zu rechnen. Denn auch die Tradition aus den Pflanzen Haschisch herzustellen, gilt in der Region als offizieller Beruf und die Fertigkeiten werden von Generation zu Generation weitergegeben. So ist nicht damit zu rechnen, dass Ketama den Ruf als Stadt mit dem besten Haschisch der Welt so schnell verliert. Egal, wie stark und laut der Ruf nach einer Einschränkung oder Aufgabe auch sein mag.
Wie der Cannabis Anbau die Stadt und das Leben dort verändert hat
In der Tat ist der Anbau der Cannabispflanzen für die Gegend rund um das Rif Gebirge Fluch und Segen gleichzeitig. Segen insofern, als es den Menschen ein Auskommen bietet und die dort ansässigen Bauern eine Möglichkeit haben, weiterhin in ihrer Heimat zu leben. Fluch, da es die gesamte Region und die Stadt massiv verändert hat. War das Rif Gebirge in früheren Zeiten ein Reiseziel für Touristen, die hier sogar ein Skigelände vorfanden, wird heute davon abgeraten, diese Gegend touristisch zu besuchen.
Wenn überhaupt, dann sollte nur auf den Hauptstraßen gefahren werden, denn zu groß ist die Gefahr, möglichen Schlepperbanden in die Hände zu fallen, die das Haschisch zum Betäuben einsetzen und ihre Opfer dann ausrauben. Somit hat der Cannabis Anbau und der Handel mit Haschisch das Leben der Menschen in dieser Region massiv verändert. Und trotz des massenhaften Anbaus dieser beliebten und begehrten Pflanze sind die meisten dort lebenden Einwohner arm und haben kaum genug zum Leben.
Daher würde ein Verbot für den Anbau und die Vernichtung der Pflanzen einen großen wirtschaftlichen Schaden für die Region um Ketama und ganz Marokko bedeuten. Also wird es geduldet und seit einigen Jahren gibt es Anstrengungen seitens der marokkanischen Regierung, die Region von ihrem schlechten Image zu befreien und wieder für den Tourismus interessant zu machen. Denn die Umgebung und das Gebirge bieten durchaus die Möglichkeiten für Ausflüge und Trekking Touren.
Ketama gilt als Ort mit dem besten Haschisch weltweit
Auch wenn es ein zweifelhafter Ruf ist, gilt die Stadt im Norden Marokkos als die Wiege des Haschisch und es wird gesagt, dass von dort das beste weltweit zu bekommen ist. Dies liegt vermutlich an den klimatischen Bedingungen, sie speziell den Anbau der beliebtesten Sorten sehr attraktiv und lukrativ macht. Und so setzen weiterhin viele Menschen rund um Ketama auf den Anbau der Cannabispflanze und die daraus gewonnene Droge.
Durch die Nähe zu Spanien wird das Haschisch von dort in die gesamte EU eingeführt und auch wenn diese in der Vergangenheit bereits einiges unternommen hat, um dies zu stoppen, wäre der wirtschaftliche Schaden zu groß und Alternativen sind aktuell kaum gegeben. Dabei gilt es auch zu bedenken, dass die Cannabispflanze an sich eine wunderbare Gabe der Natur ist, die für viele Dinge genutzt werden und einige Probleme unserer Zeit verbessern könnte.
Das Wundermittel Cannabis
Die Wirkstoffe der Pflanze helfen Schmerzpatienten in geringen Dosen ihr Leiden besser ertragen zu können. Auch beruhigt das enthaltene CBD und THC, kann die Stimmung aufhellen und so werden Extrakte der Pflanze immer mehr auch für medizinische Produkte eingesetzt. Der Anbau der Pflanze kommt der Umwelt zugute, denn sie regeneriert ausgelaugte Böden und kann die Luft reinigen. Die gepressten Fasern sind ein sehr gutes Baumaterial, welches die Temperatur ausgleicht und ein gutes Raumklima schafft. Somit ist der gezielte und kontrollierte Anbau von Hanfpflanzen ein durchaus erstrebenswertes Unterfangen.