Der Schlern, der imposante Wächter der Dolomiten, erhebt sich majestätisch über das Hochplateau der Seiser Alm und ist eines der bekanntesten Naturschauspiele Südtirols. Die Region ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert. Zwischen schneebedeckten Pisten und sommerlich blühenden Almwiesen findet hier jeder seine perfekte Auszeit.
Doch Südtirol hat noch mehr zu bieten als atemberaubende Landschaften und unvergessliche Wanderungen durch die Natur. Rund um den Schlern erwartet Feinschmecker eine kulinarische Welt, die von rustikaler Tradition, frischen, regionalen Zutaten und alpiner Bodenständigkeit geprägt ist. Die Almhütten in dieser Region sind wahre Schätze, die den Geschmack Südtirols auf den Teller bringen und Reisende mit ihrer Gastfreundschaft begeistern.
Ein guter Ausgangspunkt für diese besondere Genussreise ist ein Hotel am Schlern, dem bekannten Wahrzeichen Südtirols. Von den komfortablen und gastfreundlichen Häusern im Herzen der Region aus sind die rustikal-gemütlichen Hütten mit ihren vielfältigen Gaumenfreuden über malerische Wanderrouten gut zu erreichen. So wird die Einkehr zu einem Höhepunkt, der Leib und Seele guttut.
Regionale Spezialitäten: Eine Hommage an Südtirols Geschmackskultur
Die Südtiroler Küche ist ein Spiegelbild der Region. Sie ist geprägt durch alpine Höhenlagen, mediterrane Einflüsse und eine jahrhundertealte bäuerliche Tradition. Zwischen saftigen Almwiesen, sonnenverwöhnten Weinhängen und kühlen Bergwäldern entstehen Gerichte, die die Natur Südtirols auf den Teller bringen. Die regionale Küche ist bodenständig, kreativ und einzigartig in ihrer Vielfalt. Hier vereinen sich einfache, frische Zutaten mit raffinierter Zubereitung zu wahren Gaumenfreuden, die sowohl Wanderer als auch Genussreisende begeistern.
Die Essenz der Südtiroler Küche
Die Südtiroler Küche zeichnet sich durch ihre starke Verwurzelung in der Region aus. Traditionelle Gerichte basieren auf Zutaten, die seit jeher in den Tälern und auf den Almen rund um die beeindruckenden Dolomiten kultiviert werden: Kartoffeln, Getreide, Käse, Speck und frisches Gemüse. Frische Erzeugnisse aus traditioneller Landwirtschaft landen hier in kreativen Kreationen direkt auf dem Teller. Gleichzeitig bereichern mediterrane Komponenten wie Olivenöl, Wein, Kräuter und leichte Einflüsse aus der italienischen Küche das kulinarische Repertoire. Die Rezepte werden oft seit Generationen weitergegeben, wobei jede Familie und jede Region ihre eigene Note hinzufügt. Diese regionale Vielfalt macht die Küche Südtirols so spannend und vielseitig.
Knödel: Das Nationalgericht präsentiert sich in all seiner Vielfalt
Knödel sind das Herzstück der Südtiroler Küche und auf jeder Speisekarte zu finden. Ob Speck-, Käse- oder Spinatknödel, die Varianten sind so vielfältig wie die Region selbst. Die Knödel gehören zu den bekanntesten Spezialitäten der Region. Ursprünglich als Armeleuteessen entstanden, entwickelten sie sich über die Jahre zu einem kulinarischen Aushängeschild. Die Grundzutat ist altes Brot, das mit Milch, Eiern und Gewürzen zu einem Teig verarbeitet wird.
So vielfältig ist das Südtiroler Nationalgericht:
- Speckknödel: Dies ist die wohl klassischste Variante, die mit feinem Südtiroler Speck zubereitet wird. Der rauchige Geschmack harmoniert perfekt mit einem Bett aus Sauerkraut oder einer klaren Rinderbrühe.
- Spinatknödel: Hierbei handelt es sich um eine leichtere vegetarische Alternative, bei der frischer Blattspinat dem Knödel eine intensive grüne Farbe und einen milden Geschmack verleiht.
- Käseknödel: Diese Variante ist besonders würzig, da sie mit Almkäse zubereitet wird. Sie werden oft mit zerlassener Butter und Parmesan und auf einem Bett aus cremigem Sauerkraut serviert – ein Genuss für Käseliebhaber.
- Süße Knödel: Diese Zubereitungsart ist eine köstliche Variante für alle, die es gern süß mögen. Gefüllt mit saisonalen Früchten wie Zwetschgen oder Marillen und in einer Butter-Zucker-Mischung geschwenkt, sind sie nicht nur ein perfektes Dessert, sondern eignen sich auch als süßes Hauptgericht und sind eine echte Gaumenfreude für Naschkatzen.
Schlutzkrapfen: Feine Teigtaschen mit Geschichte
Die halbrunden Schlutzkrapfen gehören zu den wahrscheinlich ältesten Rezepten der Region und sind ein fester Bestandteil der Südtiroler Esskultur. Der dünne Roggenteig wird traditionell mit einer Mischung aus Spinat, Ricotta und Kräutern gefüllt und kunstvoll zusammengefaltet. Nach dem Kochen werden die Teigtaschen mit geschmolzener Butter übergossen und mit frisch gehobeltem Parmesan bestreut. Der Geschmack ist unvergleichlich und bietet ein harmonisches Zusammenspiel von Herzhaftigkeit und Leichtigkeit.
Südtiroler Weine – Perfekte Begleiter zu jedem Gericht
Die Vielfalt der Südtiroler Weine ist beeindruckend. Die Region ist besonders bekannt für den Gewürztraminer, der mit seinen exotischen Aromen perfekt zu würzigen Gerichten passt, sowie für den Lagrein, einen vollmundigen Rotwein, der hervorragend mit Käseknödeln oder Wildgerichten harmoniert. Viele Almhütten rund um den Schlern bieten Weine aus lokalen Kellereien an, oft ergänzt durch spannende Geschichten über deren Herkunft und Herstellung.
Schlutzkrapfen – Handgemachte Teigtaschen mit Charakter
Schlutzkrapfen sind halbrunde Teigtaschen, die traditionell aus Roggen- und Weizenmehl hergestellt werden. Das Besondere an Schlutzkrapfen ist der dünne, fast durchscheinende Teig, der sie besonders zart macht. Die Füllung dieses regionalen Gaumenschmauses besteht klassischerweise aus einer Mischung aus Ricotta, Spinat und Kräutern, aber auch Varianten mit Kartoffeln, Kürbis oder Fleisch sind verbreitet. Nach dem Kochen werden sie mit zerlassener Butter und frisch geriebenem Parmesan serviert, was ihre einfache, aber aromatische Füllung perfekt unterstreicht.
Südtiroler Speck: Beste Qualität nach traditioneller Herstellung
Kaum ein Gericht in Südtirol ist vollständig ohne den berühmten Südtiroler Speck. Der Speck wird nach einem jahrhundertealten Verfahren aus Schweinefleisch hergestellt, mit einer speziellen Gewürzmischung eingerieben und mehrere Wochen lang luftgetrocknet. Anschließend erhält er durch leichtes Räuchern seinen unverwechselbaren Geschmack. Er ist eine perfekte Mischung aus mildem Rauch, Kräutern und einer dezenten Salznote. Ob pur als Vorspeise oder zünftige Jausenplatte, in Gerichten wie Knödeln oder als knusprige Beilage: Der Südtiroler Speck ist ein unverzichtbarer Bestandteil der regionalen Küche.
Südtiroler Käse: Vielfalt direkt von der Weide
Die Käseproduktion in Südtirol hat eine lange Tradition. Von mildem Almkäse bis hin zu kräftigem Graukäse bietet die Region eine beeindruckende Auswahl. Die hohe geschmackliche Qualität der Südtiroler Käsekreationen geht auf die saftigen Almwiesen und die daraus resultierende besondere Güteklasse der Milch zurück.
Das sind die beliebtesten Käsevarianten aus Südtirol:
- Graukäse: Ein magerer Sauermilchkäse mit leicht säuerlichem Geschmack. Er wird oft mit Zwiebeln und Essig als Brotzeit serviert.
- Bergkäse: Ein würziger Käse, der auf den Almen reift und durch seine intensive Note beeindruckt.
- Ziegenkäse: Südtiroler Ziegenkäse ist mild bis kräftig und wird häufig mit frischen Kräutern verfeinert.
Süße Verführungen: Das gibt es nach dem Hauptgang in Südtirol
Die Küche Südtirols begeistert nicht nur mit herzhaften Speisen, sondern auch mit unwiderstehlichen Desserts. Wer es gern süß mag, sollte hier unbedingt zugreifen.
Diese Nachtischkreationen gehören auf beinahe jede Speisekarte:
- Apfelstrudel: Mit saftigen Äpfeln, Rosinen und einem Hauch Zimt gefüllt, ist er ein Klassiker, der Südtirols Apfeltradition würdigt.
- Kaiserschmarrn: Fluffig, süß und mit Puderzucker bestäubt, wird dieses Gericht traditionell mit Zwetschgenröster oder Preiselbeeren serviert.
- Strauben: Dieses krapfenähnliche Gebäck wird in heißem Fett ausgebacken, mit Puderzucker bestäubt und oft mit Preiselbeer- oder Apfelmus gereicht.
Wer sich auf eine kulinarische Genussreise durch Südtirol begeben möchte, sollte unbedingt in den zahlreichen Almhütten einkehren. Hier erwartet die Gäste nicht nur die regionale rustikale Behaglichkeit, sondern auch eine Vielzahl traditioneller und kreativer Speisen und Getränke.
Die besten Almhütten rund um den Schlern
Rund um den Schlern gibt es zahlreiche Almhütten, die Wanderer und Feinschmecker gleichermaßen anziehen. Ob als Zwischenstopp auf einer der malerischen Wanderrouten oder als ausgewähltes Ziel einer Genussreise, diese Stationen sind immer eine Rast wert.
Radauer Schwaige – Authentischer Genuss mit Panorama
Diese gemütliche Almhütte liegt malerisch auf einer Almwiese und ist bekannt für ihre herzliche Atmosphäre. In den Mittagsstunden werden hier traditionelle regionale Köstlichkeiten serviert. Die hausgemachten Speckknödel sind ein absolutes Highlight, begleitet von frischem Sauerkraut und einem Glas des lokalen Vernatsch-Weins. Neben Südtiroler Spezialitäten können Gäste auch Genüsse aus der italienischen Küche, Wildspezialitäten und Produkte aus eigener Erzeugung verkosten. Die Nähe zur Sesselliftstation „Florian“ macht die Radauer Schwaige besonders gut erreichbar. Das macht sie zu einem perfekten Ort, um die Südtiroler Küche zu genießen und die Aussicht auf den Schlern zu bewundern.
Almrosen Hütte – Blütenzauber für die Sinne
Die Almrosen Hütte ist ein echter Geheimtipp für kreative Gerichte. Neben traditionellen Speisen bietet die Hütte besondere Kreationen wie ein Blütenrisotto mit Bergkräutern oder hausgemachten Joghurt mit frischen Almbeeren. Die Umgebung ist ideal für Wanderungen auf den Schlern, den Rosengarten sowie auf den Lang- und Plattkofel. Die Panoramaterrasse lädt dazu ein, die Schönheit der Südtiroler Berge bei einer genussvollen Pause zu erleben.
Tschötsch Alm – Eine Zeitreise in die Tradition
Mit ihrer über 150-jährigen Geschichte ist die Tschötsch Alm ein Ort, an dem man die Tradition hautnah erleben kann. Die rustikale alte Bauernstube wurde aus dem Pustertal auf die Alm gebracht und ist bekannt für ihre behagliche Atmosphäre. Hier werden regionale Köstlichkeiten serviert, die ganz der Tradition der Marende nachempfunden sind, einem Begriff aus der Südtiroler Mundart, der eigentliche eine Zwischenmahlzeit beschreibt, je nach gewähltem Gericht aber auch als sättigende Hauptmahlzeit genossen werden kann.
Die klassische Marende ist eine typische Südtiroler Jause, zu der klassischerweise Südtiroler Speck, regionaler Käse und Völser Schüttelbrot gehören. Als Getränk werden Wein aus eigener Herstellung, Bier oder Buttermilch gereicht. Die Schlutzkrapfen, zubereitet nach einem alten Familienrezept, sind ein Muss für jeden Besucher. Auch die Auswahl an Käsesorten aus eigener Produktion ist beeindruckend und zeigt die enge Verbindung zur Natur und den regionalen Produkten.
Sesselschwaige – Der Geheimtipp an der Teufelsschlucht
Die Sesselschwaige liegt am Ausgang der Teufelsschlucht, einem der mystischsten Orte rund um den Schlern. Hier werden typische Gerichte wie Polenta mit Gulasch oder Apfelstrudel aus selbst angebauten Äpfeln serviert. Besonders beliebt ist das frische Buttermilchgetränk, das direkt auf der Alm hergestellt wird. Was auf der Speisekarte dieser rustikal gemütlichen Almhütte nicht fehlen darf, ist eine zünftige Marende, bei der Produkte aus eigener Herstellung mit Erzeugnissen der regionalen Bauernhöfe kombiniert werden. Die malerisch gelegene Hütte ist nur über Fußwege erreichbar und bietet deshalb einen besonders idyllischen Aufenthalt mit einer atemberaubenden Aussicht über den Naturpark Schlern-Rosengarten.
Eine Genussreise, die nicht nur für den Gaumen unvergessen bleibt
Die Almhütten rund um den Schlern sind nicht nur ein Ort für kulinarische Entdeckungen, sondern auch für tiefe Entspannung und Naturerlebnisse. Jeder Bissen erzählt eine Geschichte von Tradition, Handwerkskunst und regionaler Verbundenheit. Eine Reise in diese Region ist weit mehr als ein Urlaub. Sie wird zu einem Erlebnis für alle Sinne, das lange in Erinnerung bleibt.