Den redlich verdienten Jahresurlaub wollen viele Menschen dort verbringen, wo sie sich geborgen und sicher fühlen. Gerade den subtropischen Gefilden eilt jedoch das etwas negative Image voraus, dass es dort vor Insekten und Spinnen wimmelt. Aber wie sieht es eigentlich für die Besucher der Malediven aus: Müssen sie bei ihrer Reise mit großen und kleinen Spinnen sowie anderen Lebewesen rechnen? Wenn ja, wie umfangreich ist die Gefahr – und wird dagegen eine Impfung empfohlen?
Ein Land mit reicher Flora und Fauna
Der im Indischen Ozean gelegene Inselstaat lässt sich mit dem Flugzeug von Deutschland aus binnen zehn bis 12 Stunden erreichen. Die Malediven bestehen aus 19 Inselgruppen, die ihre Gäste mit Tagestemperaturen zwischen 25 und 30 Grad Celsius begrüßen. In dem tropischen Klima wächst eine reiche Vegetation: Kokospalmen, Brotfruchtbäume oder Schraubenbaumgewächse lassen mit ihren hohen Stämmen und den sehr großen grünen Blättern ein paradiesisches Flair entstehen.
Und wer im Geäst sowie in den Sträuchern einmal genauer hinsieht, kann auch seltene Tierarten entdecken: Fledermäuse und Flughunde, Schlangen und Geckos, Frösche und Schildkröten sowie eine Vielzahl an farbenprächtigen Schmetterlingen bevölkern das Land. Mit etwas Mut und der richtigen Ausrüstung kann die Aufzählung unter Wasser beliebig fortgesetzt werden: Sogar unterschiedliche Hai-Arten sind in dem Ozean rund um die Inseln heimisch. Der Tauchgang sollte jedoch nur von Profis in Anspruch genommen werden, da einige der Meeresbewohner giftig sind und beim Menschen schwere Verletzungen auslösen können.
Auch Spinnen leben auf den Malediven
Im Internet hält sich wacker ein Mythos. Er besagt, dass es auf den Inseln keine Spinnen gäbe. Der Grund dafür: Es sollen zahlreiche Fressfeinde vorhanden sein, die ein Anwachsen der Population der Arachniden gar nicht erst erlauben. Wer jedoch vor Ort seinen Blick streifen lässt, kann sehr wohl viele der langbeinigen Spinnentiere erkennen. Mehr noch, sie fühlen sich in dem hiesigen Klima sogar wohl und können bis zu einer Größe gedeihen, die Europäern tatsächlich einen kleinen Schock einflößen dürfte.
Allerdings sind die meisten dieser Arten in den tropischen Wäldern der Malediven beheimatet – und werden für kaum einen Touristen jemals zu sehen sein. Selbst den geübten Spinnenjägern auf den Inseln fällt es schwer, sich den Tieren auf eine kurze Distanz zu nähern. Viele der Spinnenfamilien sind übrigens ungiftig – wenngleich noch nicht alle von ihnen umfänglich erforscht wurden.
Den Spinnen geht es gut
Schnell werden Erinnerungen an frühere Urlaube wach, in denen manches Insekt die Ecken des Zimmers bewohnt hat. Das mag zunächst simpel klingen – doch wer unter einer Spinnenphobie leidet, erlebt dabei einen persönlichen Albtraum. Insbesondere, wenn es sich um angriffslustige Arten handelt, die Krankheiten übertragen und deren Bisse durchaus schmerzhaft sein können.
Doch diese Gefahren drohen auf den Malediven nicht. Denn hier gibt es für die Spinnen eigentlich keinen Anlass, den sicheren Wald zu verlassen und sich in die von Menschen bewohnten und von Autos befahrenen Gebiete zu wagen. Sicherlich lässt es sich nicht restlos ausschließen, dass sich im Hotel auch einmal die normale Hausspinne ausbreitet. Aber zumindest eine Konfrontation mit den größeren Arten ist nahezu unmöglich. Zumal viele Betreiber der Unterkünfte auch eine entsprechende Vorsorge treffen. Nicht nur gegenüber Spinnen, sondern ebenso gegen andere Lebewesen wie Geckos oder kleinere Schlangen.
Mitunter lauern andere Gefahren
Allerdings wäre es auch nicht ganz richtig, den kleinen Tieren der Inseln keinen besonderen Blick zu widmen. Denn neben den schon erwähnten Spinnen und Insekten haben sich hier Skorpione ausgebreitet. Bei ihnen besteht im Vergleich zu den beiden vorgenannten Gattungen durchaus ein echtes Risiko. Wer von den kaum zehn Zentimeter langen Geschöpfen gestochen wird, erhält zunächst eine empfindliche Wunde, die medizinisch behandelt werden sollte. Zugleich ist es möglich, dass durch den Stachel eine giftige Substanz in den Körper gelangt ist.
Eine andere Gefahr droht dagegen durch die sogenannte Aedes-Mücke. Sie überträgt das Zika-Virus – das bei Schwangeren zu einer Frühgeburt oder sogar zu einem Verlust des Kindes führen kann. Zwar werden für eine Reise auf die Malediven keine zusätzlichen Impfungen empfohlen. Für Risikogruppen sowie bereits erkrankte oder geschwächte Menschen empfiehlt es sich dennoch in jedem Fall, vorab eine Beratung durch den Hausarzt in Anspruch zu nehmen.
Der Urlaub soll der Entspannung dienen: Keine Angst vor Spinnen & Co. auf den Malediven
Viele Menschen kennen das Problem: Beim Durchblättern eines Reisekataloges oder beim Überfliegen der Webseite eines touristischen Angebotes sieht alles traumhaft aus. Helle Strände, klares Wasser und ein strahlend blauer Himmel laden dazu ein, den Urlaub zu buchen. Doch wer mit guten Hoffnungen auf das einmalige Erlebnis einen langen Flug in Kauf nimmt, wird vor Ort nicht selten enttäuscht.
Die Gegebenheiten präsentieren sich anders als auf den Hochglanzfotos, das Hotel erreicht nicht die versprochene Qualität – und im schlimmsten Falle lassen sich in der Unterkunft sogar ungebetene Gäste finden. Gerade in den tropischen Gebieten gehören Spinnen, Käfer und andere Insekten fast schon zu den ständigen Begleitern. Natürlich sind das alles Umstände, die kaum zum Entspannen und Träumen verlocken. Vielmehr wird oft im ersten Anflug der Wut der Urlaubsplatz storniert. Auch Besucher der Malediven berichten zuweilen Ähnliches.
Unser Fazit
Es wäre falsch, sich einen Urlaub nur wegen der potenziellen Gefahr einer Begegnung mit Spinnen, Skorpionen oder Mücken nicht zuzutrauen. Die meisten hier lebenden Arten kennen und respektieren die von den Menschen bewohnten Bereiche – zumal es dort für sie kaum etwas Lukratives zu holen gibt. Was sie an Schutz und Nahrung benötigen, suchen sie in den bewaldeten Arealen, die für Touristen nur mit einigen Anstrengungen zugänglich sind.
Wer sich auf eine solche Expedition begeben möchte, findet auf den meisten der Malediven-Inseln die Möglichkeit, geführte Touren zu begleiten und dabei viel über die Flora und Fauna im Indischen Ozean zu erfahren. Und sollte es im Hotel dennoch einmal zur Begegnung mit einer Spinne kommen, so muss die Konsequenz nicht in der sofortigen Abreise liegen. Oft genügt es schon, sich ein anderes Zimmer zuweisen zu lassen – um den Urlaub anschließend wieder vollends zu genießen.