Einmal am Strand liegen und die Seele baumeln lassen. Oder durch grüne Wälder streifen und die Nähe zur Natur genießen. Zwei Kriterien, die für eine Reise nach Sansibar sprechen. Doch auf der afrikanischen Insel gibt es zahlreiche Tierarten, die nicht unterschätzt werden dürfen. Worauf müssen sich Touristen also einstellen – und welche Risiken bestehen tatsächlich?
Gefährliche Tiere auf Sansibar? Viele Arten scheuen die Begegnung mit Menschen
Kilometerweite Strände, weißer Sand, blauer Himmel und dazu noch grüne Palmen: Viel braucht es manchmal nicht, um glücklich zu sein. Die zum ostafrikanischen Staat Tansania gehörende Insel Sansibar erfüllt diese Merkmale. Mehr noch, sie lässt sich von Deutschland aus innerhalb eines halben Tages mit dem Flugzeug erreichen.
Und wer seine Tage dort nicht nur am Wasser verbringen möchte, dem sei ein Ausflug in die Natur empfohlen. Immerhin lassen sich hier mit Zebras, Elefanten und Gnus seltene Tiere finden, die viele von uns bestenfalls aus dem Zoo kennen. Aber genau darin liegt ein Imageproblem der Insel: Zuweilen bleiben die Touristen aus, weil sie Angst vor dem Wildleben Sansibars haben. Doch ist die Furcht begründet – oder finden die Urlauber hier ein hohes Maß an Sicherheit vor?
Wer von Afrika träumt, der denkt meist unweigerlich an eine Safari: Nilpferde und Krokodile, Elefanten und Antilopen, Giraffen und Zebras – all diese Tiere lassen sich tatsächlich auf Sansibar finden. Eine Gefahr für die Menschen stellen sie dennoch nicht dar. Denn sie leben weit weg von den Städten. Zwar ist es im Rahmen von geführten Touren möglich, sie einmal zu Gesicht zu bekommen. Einige dieser Arten werden sich aber selbst dann nur aus großer Entfernung erspähen lassen. Und das ist auch gut so: An den Kontakt mit der Zivilisation sollen sie sich gar nicht erst gewöhnen. Ein Sicherheitsrisiko für die Urlauber geht von ihnen also nicht aus.
Einige Affenfamilien leben auf der Insel
Auf etwas mehr Nähe müssen sich die Touristen dagegen zu den Affen einstellen. Insbesondere, wenn sie sich auf Wanderungen in die Wälder begeben. Hier leben viele kleinere Primaten, die zwar nicht gefährlich sind, die aber dennoch ein wenig Vorsicht erfordern. Denn sie sind neugierig und verspielt. Mützen, Sonnenbrillen oder die teure Kamera sind begehrte Objekte für sie.
Gleiches gilt für alles, was nach Nahrung aussieht und riecht. Reisende sollten also mit harmlosen Streichen der pelzigen Langfinger rechnen. Übrigens gibt es auf Sansibar auch Paviane, die grundsätzlich sehr wohl gefährlich werden könnten. Für sie gilt aber, was bereits über Krokodile oder Giraffen gesagt wurde: Diese recht großen Affen können nur auf einer Safari erlebt werden. Die Städte betreten sie nicht.
Die Gefahr ist nicht immer erkennbar
Ein deutlich höheres Risiko stellen dagegen Schlangen, Spinnen und Skorpione dar. Vorteilhaft gestaltet sich bei ihnen, dass sie im Vergleich zum Festland eher selten auf der Insel vorkommen. Sowohl die Zahl der einzelnen Tiere als auch jene der unterschiedlichen Gattungen fällt relativ klein aus. Dennoch kann es manches giftige Exemplar unter ihnen geben. Zu denken sei etwa an die Grüne Mamba, die sich gerne im Laub der Bäume und Palmen versteckt – und die von Laien bei einem Naturspaziergang kaum von den Blättern unterschieden werden kann. Lange Hosen und Shirts, feste Schuhe sowie ein wenig Vorsicht sollten aber genügen, um vor Stichen und Bissen geschützt zu sein.
Das Summen kündigt Mücken an
Im Gegensatz zur Mamba, mit der ein Kontakt fast so unwahrscheinlich wie ein hoher Lottogewinn ist, sind die Urlauber kaum in der Lage, den Insekten aus dem Weg zu gehen. Hier erweist sich vor allem die Aedes-Mücke als Problem, da sie das Dengue-Fieber übertragen kann. Andere Mückenarten sind dagegen für die Verbreitung von Malaria verantwortlich.
Die meisten dieser Spezies fliegen am Tage und in der Nacht, entsprechend sind die Insektenschutzmittel rund um die Uhr aufzutragen. Daneben sollte mit dem Hausarzt besprochen werden, ob vorab eine Impfung gegen derlei Erkrankungen sinnvoll ist – eine Frage, die vermutlich besonders bei alten und schwachen Personen bejaht wird. Ebenso ist auf eine geeignete Medizin zu achten, die im Notfall gegen die Symptome hilft.
Wenn die Strandidylle für Schmerzen sorgt
Vielfach geht es am Meer geruhsamer zu. Allerdings können auch dort Gefahren auftreten. Vor allem Quallen und Seeigel lassen sich häufig im flachen Wasser finden. Beide geben sich aber nur ungern zu erkennen, weshalb es sich für Urlauber oft nicht vermeiden lässt, sie mit dem Fuß zu berühren. An der betroffenen Hautstelle können sich Rötungen und ein Juckreiz, kleine Wunden, geringfügige Lähmungen und deutlich wahrnehmbare Schmerzen einstellen.
Hier gilt, dass unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden sollte. Zwar sind die meisten Arten ungiftig. Dennoch müssen Gegenmaßnahmen ergriffen werden, um für schnelle Heilung zu sorgen. Sinnvoll ist somit auch das Tragen von Strand- und Badeschuhen, wodurch ein Kontakt mit den Wasserbewohnern weitgehend ausgeschlossen sein sollte.
Sansibar-Urlaub: Auch im Wasser können gefährliche Tiere lauern
Theoretisch ist es natürlich möglich, beim Schwimmen oder Tauchen vor Sansibar auf gefährliche Tiere zu treffen. Immerhin gibt es hier Wale und Haie, Kraken, Muränen sowie diverse Schildkrötenarten. Abermals besteht jedoch kein Grund zur Panik, da bei einer solchen Begegnung kaum ein Risiko durch das Tier ausgeht, das aufgrund des seltenen Kontaktes zum Menschen wohl direkt die Flucht ergreifen wird.
Demgegenüber sei den Touristen aber auch angeraten, vorsichtig zu agieren und sich nicht in abgesperrten Bereichen aufzuhalten. Ebenso sollten alle Eingriffe in die Natur unterbleiben. Das gilt nicht nur im Wasser, sondern ebenso an Land. Vor allem dürfen die Tiere nicht gereizt werden. Wer sich an diese Hinweise hält, muss kaum mit echten Gefahren rechnen.
Fazit: Der Urlaub auf Sansibar ist sicher
Es mag immer etwas beängstigend wirken, die geballte Fauna eines Staates in wenigen Worten kompakt dargestellt zu bekommen. Ein nennenswertes Risiko geht von den meisten der erwähnten Arten aber nicht aus – schon deshalb nicht, weil sie bestenfalls bei geführten Touren zu sehen sind. Kleinere Spezies, zu denen Geckos, Spinnen oder Skorpione gehören können, werden zudem davon abgehalten, die Hotels und Ferienhäuser aufzusuchen.
Sollte sich dennoch mal eines der Tiere im Zimmer verirrt haben, handelt es sich in der Regel um ein harmloses Exemplar. Mehr Gedanken sollten sich die Urlauber dagegen über die Mücken machen, deren Stich zur Übertragung gefährlicher Krankheiten führen kann. Dagegen helfen indes Impfungen und die Präparate der Medizin. Die Reise nach Sansibar daran scheitern zu lassen, wäre jedoch falsch.