Es gibt in der Tat eine faszinierende Vielfalt an Tieren auf diesem genauso faszinierenden Inselparadies. Um zunächst einmal eine ungefähre geografische Einordnung hinzubekommen: Das atemberaubemde Archipel der Seychellen befindet sich ungefähr 1000 Kilometer nordöstlich von Madagaskar und etwas mehr als 1000 Kilometer südöstlich von Mogadischu, der Hauptstadt des ostafrikanischen Landes Somalia am Horn von Afrika. Nur ein paar Grad südlich des Äquators herrscht hier ein tropisches Klima.
Der Archipel der Seychellen im Indischen Ozean besteht immerhin aus 115 Inseln. Diese sind bekannt für ihre zahlreichen Strände, Korallenriffe und Naturschutzgebiete, was sie bei Touristen, insbesondere jenen, die dem kalten Winterwetter ihrer Heimat den Rücken kehren wollen, überaus beliebt macht.
Die einzigartige Tierwelt der Seychellen
Mahé ist die größte Insel und zugleich Ausgangspunkt für alle, die auch gern die anderen Inseln ansteuern möchten. Gut acht Kilometer südöstlich der Hauptstadt Victoria befindet sich der Seychelles International Airport. Es ist mitnichten so, dass die Seychellen nur aus ganz flachen Sandstränden bestehen, wie sich das viele auf der Grundlage unzähliger Urlaubsfotos vorstellen. Der Morne Seychellois auf der Hauptinsel ist der höchste Gipfel und erreicht eine Höhe von etwas mehr als 900 m über dem Meeresspiegel. Die Berglandschaft der Insel besteht aus ausgedehnten Regenwäldern, insbesondere in den Bergen des Morne-Seychellois-Nationalparks. Gleich daneben existieren aber auch so traumhafte Strände wie Beau Vallon und Anse Takamaka.
Eine erstaunliche Vielfalt in Flora und Fauna
Dieses atemberaubende tropische Archipel mitten im Indischen Ozean beherbergt eine reichhaltige Vielfalt an einzigartiger Flora und Fauna. Es war und ist wohl die isolierte Lage dieser Inselgruppe, die zur Entwicklung einiger endemischer Tierarten geführt hat, wobei sich die reiche Artenvielfalt sowohl über Land und im Wasser als auch in der Luft erstreckt, was die Seychellen zu einem wahren Paradies für Naturfreunde und Abenteurer macht.
Landtiere
Unbedingt gleich an erster Stelle sollte die (berühmte) Aldabra-Riesenschildkröte (Aldabrachelys gigantea) genannt werden, die geradezu zu einem Wahrzeichen der Seychellen geworden ist. Diese, aber auch andere faszinierende Reptilien, finden Sie vor allem auf der Insel Aldabra, die inzwischen den Status des UNESCO-Weltnaturerbes erlangt hat. Mit ihrem imposanten Panzer und ihrer erstaunlich langen Lebensspanne stellen diese „Monsterschildkröten“ geradezu ein Symbol für die besondere Artenvielfalt der Seychellen dar. Es gibt einige Berichte über Aldabra-Riesenschildkröten, die einzelnen Tieren ein Alter von mehr 150 Jahren zuordnen.
Der Seychellen-Flughund (Pteropus seychellensis) ist auch als Seychellen-Obstfledermaus bekannt. Es handelt sich hierbei allerdings um die einzige Flughundart auf der Inselgruppe. Diese nachtaktiven Tiere spielen eine sehr wichtige Rolle bei der Bestäubung von Blüten und der Verbreitung von Samen. Somit ist der Seychellen-Flughund für die Erhaltung der Inselökologie von zentraler Bedeutung.
Die Vogelwelt
Der Seychellen-Paradiesschnäpper (Terpsiphone corvina) ist ein sehr auffälliger Vogel, weil er ein schönes schwarz-glänzendes Federkleid und einen auffallend langen, schmalen Schwanz besitzt. Zwar ist er auf mehreren Seychellen-Inseln anzutreffen, dennoch handelt es sich um eine der endemischen Arten, die sich so also ausschließlich auf den Seychellen entwickelt haben und nirgend woanders auf der Welt anzutreffen sind. Mit seinen besonders melodischen Rufen trägt er erheblich zu jenem typischen für einen Dschungel charakteristischen Vogelkonzert bei.
Die Seychellen-Fruchttaube (Alectroenas pulcherrima) ist eine erstaunlich farbenfrohe Taubenart. An ihrem auffälligen Gefieder und ihrem charakteristischen Ruf erfreut sich jeder, der ein Herz für Vögel hat.
Die Meeresfauna
An dieser Stelle kommen wir noch einmal auf das Thema Schildkröten zurück, denn die Gewässer rund um die Seychellen sind Lebensraum für verschiedene Meeresschildkrötenarten, darunter die Hawksbill-Schildkröte (Eretmochelys imbricata). Es handelt sich um eine bedrohte Art, die zum Nisten ausgerechnet die Seychellen bevorzugt. Daher ist der Schutz der Niststrände und des Lebensraums dieser Tiere von entscheidender Bedeutung für deren Erhaltung.
In den ausgedehnten Korallenriffen treffen wir häufig den faszinierenden Seychellen-Gürteltierfisch (Hippocampus algiricus) an, aber nur, wenn wir ganz genau hinschauen, denn es ist ein winziger, gut getarnter Meeresbewohner, der zu den Seepferdchen gehört und die Taucher und Schnorchler mit seiner sehr besonderen Erscheinung immer wieder aufs Neue fasziniert.
Einzigartige Tiere auf den Seychellen: Der Naturschutz steht ganz hoch im Kurs
Um die einzigartige Tierwelt zu bewahren, engagiert sich die Regierung der Seychellen stark für den Naturschutz. Daher werden ein gezielt umweltfreundlich ausgerichteter Tourismus, Naturschutzgebiete und Schutzprogramme für Flora und Fauna auf den Seychellen sehr ernst genommen, damit die deren Biodiversität auch der Nachwelt erhalten werden kann.
Die Tiere auf den Seychellen tragen nicht nur zur biologischen Vielfalt der Inseln bei, sondern sind auch ein wichtiger Bestandteil des kulturellen Erbes. Besucher haben hier die Möglichkeit, dieser faszinierenden Tierwelt in ihrem natürlichen Lebensraum zu begegnen und dabei mitzuhelfen, deren Zukunft zu schützen. Die Seychellen sind somit nicht nur ein beliebtes tropisches Reiseziel, sondern auch ein Symbol für nachhaltigen Naturschutz.
Ausblick und Warnung zugleich
In der Tat sind gerade die Seychellen den Auswirkungen des Klimawandels besonders stark ausgesetzt, und zwar gleich aus mehreren Gründen:
- Mit jedem Millimeter Meeresspiegelanstieg gehen dieser Inselgruppe viele Quadratkilometer Land verloren. Die immer rasanter voranschreitende Erderwärmung führt zu einem massiven Abschmelzen der Eispanzer in Grönland und in der Antarktis. In der Folge steigt der Meeresspiegel stetig und unaufhaltsam an.
- Der eindeutig messbare weltweite Temperaturanstieg der Weltmeere macht den Korallen arg zu schaffen, das heißt, ein zunehmender Anteil der Polypen stirbt ab, bevor sich das Riff erneuern kann. Weil dadurch die gewohnte bunte Vielfalt immer weiter „ausbleicht“, spricht man in diesem Zusammenhang von der „Korallenbleiche“ und diese greift immer weiter um sich. Dies führt nicht nur zu einem Verlust mariner Biodiversität, sondern auch zu einer zunehmenden Gefährdung der Küstenlinien.
- Die Zunahme der Anzahl und Intensität von Extremwetterereignissen gefährdet die zum Teil sehr flachen Inseln mitten im Indischen Ozean immens. Stürme, Überschwemmungen und Dürren nagen permanent an den Küstenlinien, sodass täglich wertvolles Land verloren geht und zudem schwerwiegende Auswirkungen auf die ökologischen Systeme, die Landwirtschaft und die menschlichen Siedlungen zu beklagen sind.
- Die Veränderungen im Niederschlagsmuster im Verein mit höheren Temperaturen führen messbar zu einer misslichen Wasserknappheit beim Trinkwasser.
- Die einzigartige Biodiversität der Seychellen, einschließlich der endemischen Arten, ist deshalb durch den Klimawandel gefährdet, weil Veränderungen in den Umweltbedingungen gerade jene Arten stark beeinträchtigen, die sich an die spezifische klimatische Situation auf den Seychellen gut angepasst haben.
Die Regierung der Seychellen und internationale Organisationen arbeiten mit Nachdruck daran, Anpassungsstrategien zu entwickeln, um die negativen Auswirkungen des Klimawandels gerade auf diese stark betroffene Inselgruppe zu minimieren und deren Resilienz dafür zu stärken. Dies beinhaltet Maßnahmen wie den Schutz der Küstengebiete, nachhaltiges Ressourcenmanagement und die Förderung der erneuerbaren Energien.